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Warum ich Kartoffeln – inzwischen… – liebe

Moin zusammen,


mein Verhältnis zu Kartoffeln war ein wechselhaftes. In meiner Kindheit waren sie einfach da. Meine Mutter kochte zu fast jedem Essen Salzkartoffeln – wie man es hier in den 60er Jahren halt so tat. Dazu gab es dann Fleisch, Gemüse oder Eier. An seltenen Tagen gab es statt der Kartoffeln Nudeln und wenn die Exotik auf die Spitze getrieben wurde, gab es Reis. In dieser Zeit habe ich die Kartoffeln weder geliebt noch gehasst.



Als ich bei meinen Eltern auszog, wollte ich Exotik, Abenteuer und neue Horizonte. Da hatte die Kartoffel keinen Platz. Sie war für mich ein Symbol der Spießigkeit, halt Braten mit Gemüse, Kartoffeln und Sauce. Einige Jahre später entdeckte ich das Kartoffelgratin als durchaus gutschmeckende Variante und eigentlich waren Pellkartoffeln ja auch gar nicht so doof. Mit jugendlicher Geschmeidigkeit beschloss ich, dass ja eigentlich nur Salzkartoffeln spießig seien und konnte mich so auch an dem Genuss von Rosmarinkartoffeln erfreuen.


Und vor gut einem Jahr entdeckte ich die Kartoffel dann neu: Ich stellte fest, dass Kartoffelpüree nicht nur ein Genuss ist, sondern auch, dass es sich blendend mit diversen anderen Zutaten verträgt und sich außerdem so schön warm in den Magen kuschelt. Rohe Kartoffeln knusprig gebraten sind ein bisschen wie Pommes nur noch schöner. Als ich dann das erste Mal Kartoffelpuffer produzierte, war es um mich geschehen.


Ich verliebte mich in diese braunen Knollen, die, wenn sie frisch geerntet sind, auch noch so herrlich erdig riechen. Ich wollte mehr Knollen haben, kennenlernen, mit ihnen experimentieren und sie essen. Bald reichten mir die beiden Sorten, die ich im Supermarkt bekam nicht mehr aus: Ich wollte all ihre vielfältigen Konsistenzen und Geschmäcker erforschen, die jeweilige Kartoffeln in der ihr eigenen Art und ihrer Geschichte verstehen lernen - erkennen, wie die Kartoffel tickt.


Inzwischen ist aus dem Verliebtsein eine beständige Liebe gewachsen und ich nenne sie beim Namen. Herbst bedeutet für mich, dass es nun wieder losgeht, mit den Hansas, LaRattes, Agrias und all den anderen Erdäpfeln. Endlich! Herrlich!


Es könnte sein, dass sich hier in meinem Blog demnächst diese oder jene Kartoffelgeschichte finden wird. ;-)


Tschüs

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